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Stress und Rauchen: Strategien zur Stressbewältigung

Rolf Schlesinger • Okt. 08, 2023

Lesezeit: 5 Minuten + Übung

Stress ist ein alltäglicher Begleiter in unserem Leben. Es handelt sich um eine natürliche Reaktion auf äußere Einflüsse, die unsere körperlichen und geistigen Ressourcen mobilisiert. Dennoch versuchen viele Menschen, Stress zu vermeiden oder zu bewältigen, oft auf ungesunde Weise, wie dem Rauchen. Dieser Blogbeitrag widmet sich dem Thema Stress, beleuchtet seine Natur und bietet eine alternative Methode zur Stressbewältigung. Sie erfahren, wie Sie Stress erfolgreich bewältigen und gleichzeitig mit dem Rauchen aufhören können.

Die Natur des Stresses: Eine lebenswichtige Reaktion

Stress ist keine bloße Belastung; er ist eine natürliche Reaktion auf äußere Reize, die auf Gefahr hinweisen, wie das plötzliche Erscheinen eines Raubtiers. In solchen Momenten werden alle Kräfte des Körpers aktiviert, um uns für den Kampf oder die Flucht vorzubereiten. Diese Stressreaktion ist ein evolutionärer Mechanismus, der seit Anbeginn des Lebens das Überleben sichert.

Stress im modernen Alltag

In der heutigen modernen Welt sind wir zwar selten von Raubtieren bedroht, aber dennoch erleben wir täglich stressige Situationen, die unsere Stressreaktionen aktivieren. Diese Stressoren können vielfältig sein und finden sich in verschiedenen Lebensbereichen:

Arbeitsplatz
Lange Arbeitsstunden, hoher Leistungsdruck, Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten und die ständige Erreichbarkeit durch moderne Technologien können zu erheblichem beruflichen Stress führen. Dieser Stress kann sich in Form von körperlichen Beschwerden, Schlafstörungen und psychischen Belastungen äußern.

Familie:
Konflikte innerhalb der Familie, Erziehungsverantwortung, finanzielle Sorgen und die Balance zwischen Beruf und Privatleben können zu Spannungen und Stress in familiären Beziehungen führen. Dies kann sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.

Freizeit:
Selbst in der Freizeit sind wir oft nicht vor Stress sicher. Hohe Erwartungen an unsere Freizeitaktivitäten, Termindruck und sozialer Stress können uns daran hindern, uns zu entspannen und wirklich abzuschalten.

Die Reaktionen auf diesen Stress sind individuell und können sich in Form von Ängsten, Schlafstörungen, körperlichen Beschwerden, Suchtmittelnutzung (wie das Rauchen) und anderen Stressbewältigungsstrategien manifestieren. Statt ausschließlich äußere Umstände für unseren Stress verantwortlich zu machen und uns hilflos zu fühlen, sollten wir erkennen, dass sowohl Stress als auch Wohlbefinden eng mit unserer inneren Einstellung und unserer Reaktion auf diese Herausforderungen verknüpft sind. Die Art und Weise, wie wir mit Stress umgehen und welche Bewältigungsstrategien wir wählen, liegt in unserer eigenen Verantwortung.

Die Macht der Wahl

Stress ist eine komplexe Reaktion, die sich im Gehirn entfaltet. Dabei spielen Nervenzellen, Hormone und Botenstoffe eine entscheidende Rolle und haben die Fähigkeit, sowohl unangenehme als auch angenehme Gefühle zu erzeugen. Wenn unangenehme Gefühle auftreten, entsteht oft das Bedürfnis, angenehme Gefühle wiederherzustellen. Es gibt verschiedene Wege, um dieses Bedürfnis zu erfüllen. Auch Drogen wie Nikotin können angenehme Gefühle hervorrufen. Doch zwischen einem Reiz und unserer Reaktion darauf liegt ein Raum zur Selbstreflexion.

Atemtechniken zur Stressbewältigung: Die 4-7-8-Methode für innere Ruhe

Anstelle zur Zigarette zu greifen, wenn Stress aufkommt, überlegen Sie, wie Sie auf unerwartete Stresssituationen reagieren könnten. Eine einfache Atemtechnik wie die 4-7-8-Atemübung kann helfen:

Atmen Sie vier Sekunden lang ein.

Halten Sie sieben Sekunden lang die Luft an.

Atmen Sie die Luft langsam acht Sekunden aus.

Wiederholen Sie diesen Prozess dreimal hintereinander und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit dabei bewusst auf Ihren Körper. Um sich besser zu konzentrieren, können Sie Ihre Hände auf Brust und Bauch legen und die Bewegung spüren, wie sich Brustkorb und Bauch beim Einatmen heben und beim Ausatmen senken – ähnlich wie auf dem Foto dargestellt.

Diese Atemtechnik beruhigt das Nervensystem, insbesondere wenn der Stress bereits präsent ist.

Erinnerung an die Stressbewältigung

Um sich an diese Stressbewältigungsmethode zu erinnern, können Sie einen Post-it-Zettel mit den Worten "Einatmen, ausatmen" oder "Take a deep breath" auf Ihre Zigarettenschachtel kleben. Wenn Sie gestresst sind und zur Zigarette greifen möchten, sehen Sie den Zettel und erinnern sich daran, dass es alternative Wege gibt, mit Stress umzugehen. Bevor Sie die Zigarette anzünden, führen Sie die einfache Atemübung durch und überlegen Sie danach, ob Sie wirklich noch eine Zigarette brauchen, um sich zu beruhigen.

Unterstützung auf dem Weg zur Stressbewältigung und Raucherentwöhnung

Falls Sie feststellen, dass Entspannungsübungen allein nicht ausreichen und Sie immer noch zur Zigarette greifen, um mit Stress umzugehen, kann unser Programm zur Tabakentwöhnung helfen. Wir werden die Ursachen Ihrer stressigen Situationen beleuchten und gemeinsam mit Ihnen maßgeschneiderte Strategien zur langfristigen Stressbewältigung entwickeln. Unser Ziel ist es, dass Sie achtsamer auf Stress reagieren und langfristig rauchfrei werden können. Wir werden Ihnen verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten vorstellen und mit Ihnen entdecken, wie Sie den Weg zu einem stressfreieren und gesünderen Leben einschlagen können.
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Über den Autor

Ich bin Rolf Schlesinger, Facharzt für Innere Medizin/ Pneumologie mit über 35 Jahren Expertise. Als erfahrener Coach und Hypnosetherapeut habe ich mich darauf spezialisiert, Menschen zu helfen, sich vom Rauchen zu befreien. Auf diesem Blog teile ich mit Ihnen mein umfangreiches Fachwissen aus Medizin, Persönlichkeitsentwicklung und Positive Psychologie und lass Sie teilhaben an meinem reichen Erfahrungsschatz, um Sie bestmöglich zu unterstützen, sich vom Rauchen endgültig zu befreien.

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